Oberbank-Chef streut Finanzminister Rosen
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Oberbank-Generaldirektor Franz (Gasselsberger) geizte heute bei der Bilanzpressekonferenz zum Geschäftsjahr 2024 (hier gehts zu den Zahlen) nicht mit markanten Aussagen. Ich mag das ja, das erfrischt gleich den Tag. So meinte er etwa über den neuen Finanzminister Markus (Marterbauer):
"Wir haben jetzt einen Finanzminister, der sein Handwerk versteht. Ich möchte ihm da Rosen streuen. Was er von sich gibt, ist erfrischend", sagte Franz, obwohl er "ideologisch auf einer anderen Seite steht".
Weniger erbaulich findet Franz die Bankenabgabe, die sich die neue Regierung ausgedacht hat und die ihn heuer 14 Millionen Euro kosten wird. Der Basel IV-Effekt samt höherer Eigenkapitalhinterlegung verringert die Kernkapitalquote der Oberbank AG, die derzeit bei 19,52 Prozent liegt, übrigens um 1,2 Prozentpunkte.
"Der größte Tiefschlag für mich war, dass Notenbankchef Robert Holzmann Verständnis für die Bankenabgabe zeigte. Das hat mich echt enttäuscht. Jahrelang hieß es von der Notenbank nach der Finanzkrise, dass wir Banken ordentlich wirtschaften sollen. Jetzt haben wir gesunde Banken und auf einmal sind Gewinne böse", meinte Franz.
Für Franz passt die Stimmung unter seinen Firmenkunden übrigens nicht mit den düsteren Vorhersagen der Wirtschaftsforscher (von denen hält Franz nicht viel) zusammen, auch wenn ihn das Budgetdefizit erschüttert (vor allem, wie die "Verantwortlichen mit der Wahrheit umgehen"). Ich bin da bei Franz, denn die Stimmung unter den Unternehmen und an der Börse spiegelt für mich auch nicht die Rezessionsprognose wider. Für mehr Planbarkeit (auch Richtung nachhaltiger Projekte) brauche es aber dringend Handlungsbedarf von Seiten der Regierung, meint Franz, der mit einem soliden Jahr 2025 für die Oberbank AG rechnet.
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